Samstag, 23. September 2017

Die Cento im Rückblick

Richtung Norden
Richtung Süden

Die beiden Bilder von Brigi Török fassen die diesjährige Cento schön zusammen: viel Gennakersegeln bei Sonne und Regen.
Aber der Reihe nach: Angereist sind wir ja mit dem Ziel, das letztjährige gute Resultat zu bestätigen und wieder einige Sommertage im Süden zu verbringen.
Die Wind- und Wetterprognosen in der Woche vor dem Start liessen aber die Hoffnung auf "Gardasee-Verhältnisse" schwinden. Eher bewölkt und eine starke Ost-West Windströmung, welche über dem Gardasee auf eine West-Ost Strömung trifft, ergaben spannende Strömungsbilder über dem See, aber sicher keine Thermik.
So zeigte sich der Himmel zum Start bedeckt und der See war flach wie zuhause, was für ein Kontrast zum letzten Jahr! Nach dem Start angelten wir uns durch die Windfelder, welche mal von West und dann wieder von Ost kamen. Keine der beiden Seiten konnte sich so richtig durchsetzen und so rätselten wir über die richtige Strategie - linkes Ufer oder doch besser rechtes Ufer und am Schluss blieben wir eher in der Mitte... (zum Glück nicht hängen). Gegen Mittag setzte ein leichter Südwind ein und wir konnten mit dem Gennaker zu den Wendebojen bei Torbole segeln. Mit dieser leichtern Thermik kreuzten wir zurück bis zur Wendemarke in Brenzone. Die Seeüberquerung bis Bogliaco war wieder eher leichtwindig.
Ab Bogliaco profitierten wir bald von den aufkommenden Regenschauern und Gewittern. Mit dem aufkommenden Nordwind konnten wir wieder zu den vor uns liegenden grossen Konkurrenten aufschliessen und überholen.
Zwischen der Boje Sirmione und Desenzano drehte der Wind dank der Gewitter südlich des Gardasees wieder auf Süd, leider erwischte uns diese Drehung auf der falschen Seite und wir verloren alle Boote bis Desenzano.
Ab Desenzano konnten wir den Gennaker setzen und in der Nacht zurück ins Ziel heizen. Der Wind war stark drehend und böig. Dies führte zu einigen engen Manövern mit Sonnenschüssen links und rechts von uns. Wir selber fuhren zwei unfreiwillige Halsen und benötigten jeweils einen Moment um Kiel, Gennaker, Achterstag und Gross wieder zu sortieren... Und das alles im Dunkeln und mit anderen Schiffen in der Nähe.
In Erinnerung bleibt uns auch der Zweikampf mit der Psaros33, bei welchem wir hinten liegend, in einer Bö auf über 16 knoten beschleunigten und die grosse Yacht im Luv überfuhren...
Im Regen und dem Dunkel der Nacht drehte irgendwann der Wind wieder nach Nord und wir mussten die letzte Strecke doch noch aufkreuzen.
Kurz vor dem Ziel stellten wir dann fest, dass unser direkter Gegner in der Klasse knapp vor uns durchgeht. Er entschied sich dann vor dem Ziel für den Schlag ans Land, wir wählen den See. bei nächsten Zusammentreffen direkt an der Zielmarke waren wir wieder vorne.. So gewannen wir mit 5 Sekunden Vorsprung.

Ja, wir gehen wieder - auch ohne klassische Thermik ist das Segeln auf dem Gardasee spektakulär und herausfordernd.





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